Offenbarung 20,1 - gibteseinengott

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Die Offenbarung 20 beginnt mit einem neuen Abschnitt, in dem ein Engel vom Himmel herabfährt, der einen Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand hält (Offenbarung 20,1: "Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand"). Diese Szene eröffnet eine faszinierende Diskussion über die Identität des Engels und seine symbolische Bedeutung.

Ich interpretiere diesen Engel als Jesus Christus, der gekreuzigt wurde und nach drei Tagen vom Vater auferweckt wurde. Diese selbe Herrlichkeit wird auch Jesus zeigen, bei der Ersten und Zweiten Auferstehung wenn er die Toten aus den Gräbern ruft. Der Schlüssel zum Abgrund symbolisiert seine Macht über Leben und Tod, denn Jesus ist das Leben selbst. Er beschreibt sich wiederholt als das Leben: „Ich bin das Leben…“ Daher war es unmöglich, dass er im schlafenden Zustand verbleiben konnte. Die Bibel beschreibt ihn als denjenigen, der den Schlüssel zum Abgrund in seiner Hand hält, weil er nicht im Totenreich gebunden werden konnte und auch nicht gebunden werden kann. Die Kette, die er ebenfalls in seiner Hand hält, steht für den vergeblichen Versuch, ihn zu binden. Doch wie könnte man Gott binden, den Schöpfer allen Lebens? Er, der Leben ist und Leben gibt, schenkt Leben allen Wesen auf Erden und im Himmel. Durch ihn ist alles gemacht, und ohne ihn wäre nichts.
Um das Totenreich besser zu verstehen, betrachten wir die Begegnung zwischen Jesus und den Dämonen in Lukas 8,31: "Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund zu fahren". Diese Dämonen erkennen die Macht Jesu und bitten darum, nicht ins Totenreich geschickt zu werden, sondern in eine Schweineherde fahren zu dürfen, um weiter existieren zu können. Jesus gewährt ihnen diesen Wunsch, da die Zeit des Gerichts noch nicht gekommen ist. In Markus 5,10 ("Und er bat Jesus sehr, dass er sie nicht aus der Gegend vertreibe") wird deutlich, dass die Dämonen in der Gegend bleiben wollten, vielleicht in der Hoffnung, weiterhin ihr Unwesen treiben zu können. Der Verlust der Schweine bedeutete für die dortigen Juden einen erheblichen finanziellen Schaden, weshalb sie Jesus baten, das Gebiet zu verlassen. Anfangs schien es, als könne Jesus dort nichts bewirken. Doch der ehemals Besessene, der von Jesus geheilt wurde, begann in der Region zu evangelisieren und bereitete den Weg für Jesus, der später freudig aufgenommen wurde.
Ein Blick zurück auf 1 Mose 1,1-2 hilft uns, den Zustand der Toten besser zu verstehen (1: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2: Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser"). Zu Beginn der Schöpfung war die Erde ohne Leben, wüst und leer, während Gottes Geist über dem Wasser schwebte. Dieser Zustand der Leere und Finsternis kann als Parallele zum Totenreich gesehen werden, wo kein Leben existiert. Doch im Gegensatz zu Satan, der in den Abgrund geworfen wird und nichts aus diesem Zustand schaffen kann, auch kann er keinen Verführen, aber Gott bringt aus der Leere unbeschreibliches Leben hervor. Er, der Himmel und Erde erschaffen hat, füllte die Welt mit Leben in Hülle und Fülle aus dem nichts.
Der Beginn der Erde war ein Zustand des Tohuwabohu, und dieser Zustand kann als Vergleich für das Totenreich dienen. Wenn Menschen im schlafenden Zustand sind, wie es die Bibel beschreibt, könnte das Totenreich ähnlich sein wie die Erde am Anfang: leer und ohne Leben.
Auch in der Offenbarung 3,7 (Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, und der zuschließt, und niemand tut auf) wird deutlich, dass Jesus den Schlüssel in der Hand hält und nur er es ist, der öffnen oder schließen kann. Dieser Gedanke wird weiter durch Offenbarung 1,18 (und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle) unterstrichen. Hier finden wir einen klaren Hinweis darauf, dass Jesus, der Lebendige, tot war und dennoch durch die Macht des Todes und der Hölle nicht gebunden werden konnte. Weder der Tod noch die Hölle konnten ihn festhalten, obwohl er die gesamte Sünde der Welt auf seinen Schultern trug.

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